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Nationale Demenzkonferenz 2024: Tabus rund um Demenz
Das Alter ist der grösste Risikofaktor, an Alzheimer oder einer anderen Demenzform zu erkranken. Insbesondere Personen über 80 Jahre sind betroffen: Bei 12% der 80- bis 84-Jährige, 22% der 85- bis 89-Jährigen und 41% der über 90-Jährigen wird eine Demenz diagnostiziert. Trotz häufigem Auftreten der Krankheit in diesen Altersklassen fällt es vielen Betroffenen immer noch schwer, offen über die eigene Demenzerkrankung oder die ihrer Nächsten zu sprechen.
Die mit Demenz in Verbindung gebrachte Vorstellung vom unaufhaltsamen Verlust des Verstandes und der steigenden Abhängigkeit schürt Ängste und führt bei Betroffenen oftmals zu Schamgefühlen. Die fehlende Hoffnung auf Heilung trägt dazu bei, das Bild einer schrecklichen Krankheit aufrechtzuerhalten, die von Verlust geprägt ist: Verlust von Bindungen, Gedächtnis, Orientierung und Autonomie. Eine Folge davon ist eine Tabuisierung: Vorsorgeuntersuchungen werden gemieden, Angehörige spielen den Ernst der Lage hinunter, und wichtige Vorkehrungen wie Vorsorgeauftrag oder Patientenverfügung werden nicht getroffen.
Auch in der Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz gibt es viele Tabuthemen: Wie steht es um die sexuellen Bedürfnisse von Erkrankten? Wie komme ich mit dem Rollenwechsel von der Partnerin zur Betreuerin und Pflegerin zurecht? Was, wenn mich die Pflege meiner Ehefrau ekelt? Viele möchten so lange wie möglich in gewohnter Umgebung bleiben; ist die Pflege zuhause immer die beste Lösung? Um den Blick auf die Krankheit zu verändern, widmet sich die Nationale Demenzkonferenz am 30. April 2024 diesen Tabuthemen und zeigt Möglichkeiten eines offenen Umgangs auf. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag, damit Erkrankte und ihre Angehörigen in der Gesellschaft akzeptiert und respektiert werden.